Broschüre Quellen und Bäche im Schaumburger Land

Der Wassermangel der vergangenen heißen Sommer hat vielerorts Bächer und Gewässer austrocknen lassen, die eine wichtige Funktion hatten und haben, sei es etwa früher zum Betrieb von Mühlen oder heute zur Versorgung von Flora, Fauna und Mensch. Umso mehr stellt sich die Frage, woher die Gewässer des Schaumburger Landes überhaupt kommen. Sven Benkhardt, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Spurensuche der Schaumburger Landschaft, und Cornelia Künzel, Lehrerin im Ruhestand, haben deshalb mit weiteren Autorinnen und Autoren eine Publikation erstellt, die einen Überblick über die Quellen sowie die von ihnen gespeisten Bäche im Schaumburger Land gibt und zugleich deren kulturgeschichtliche Bedeutung erläutert.

Auf 42 reich bebilderten Seiten beschreiben die Beiträge ganz unterschiedliche Typen von Quellen: Neben den Heilquellen der Kurorte Bad Eilsen und Bad Nenndorf werden Waldquellen wie die Blutbachquelle am Hohenstein oder die Bornauquelle am Kamm des Bückebergs vorgestellt. Während diese Quellen sichtbar sind, gibt es auch gedeckelte Quellen wie z.B. an der Bückeburger Aue, die man ohne Informationstafel kaum finden kann. Deutschlandweit bekannt ist hingegen die Extaler Quelle, die in der Nähe des Oberen Eisenhammers in Exten sprudelt. Richard Hartinger erschloss die Quelle in den 1970er Jahren für kommerzielle Zwecke. Heute gehört das Unternehmen Extaler Mineralquell zu den zehn größten Herstellern nichtalkoholischer Getränke in Europa.

Durch ein eigenes Quellhäuschen besonders gut sichtbar, aber heutzutage ohne Nutzung ist die Rodenberger Quelle. Vor über 350 Jahren plätscherte in Rodenberg diese warme, eisenhaltige Quelle, von der die Menschen Heilung von Gicht und anderen Beschwerden erhofften. Um sie herum entstand im 17. und 18. Jahrhundert eine parkähnliche Anlage mit Badehäusern und Irrgarten. Als die warme Quelle im Jahr 1804 versiegte, war dies ein schwerer Schlag für die Menschen in Rodenberg, die an den Kurgästen gut verdient hatten. Auch Stadthagen besaß im 18./19. Jahrhundert einen eigenen Gesundbrunnen, dessen Geschichte die Broschüre dokumentiert.

Sehr selten im Binnenland sind naturnahe Salzquellen wie die bei Wiedenbrügge, wo es viele seltene salztolerante Pflanzenarten wie etwa die Salzbinse gibt. Auch die Quellen südlich von Engern und Steinbergen haben eine einzigartige Flora mit großen Beständen des Riesenschachtelhalms hervorgebracht. Hier herrscht auch im Sommer aufgrund des hohen Feuchtegrads des Bodens eine angenehm kühle Luft.

Die Broschüre kann für 3 Euro in der Geschäftsstelle der Schaumburger Landschaft, bei der Info-Galerie Obernkirchen oder den Tourist-Informationen Stadthagen und Bückeburg erworben werden.