Bei der Begehung einer Ackerfläche in der Nähe von Winzlar entdeckte der lizensierte Metallsondengänger Christian Valasek bereits im vergangenen Jahr ein Bronzebeil (die HARKE berichtete am 17.07.2024). Das Beil hat eine Länge von etwa 11 cm, eine Breite von rund 2,5 cm und eine maximale Dicke von 2 cm. Die Oberfläche und auch die Schneide des Beils sind in Folge der Bodenlagerung stark beschädigt. Schwach erhalten haben sich unterhalb des in der Mitte des Beils befindlichen Absatzes, zur Schneide hin, seitliche Leisten, so dass sich das Beil der Form nach den Norddeutschen Absatzbeilen zuordnen lässt und damit in die ältere Bronzezeit (etwa 1500 bis 1200 v. Chr.) datiert. „Beile wie dieses in Winzlar entdeckte Stück waren in der älteren Bronzezeit häufig eine Grabbeigabe“, erläutert Dr. Daniel Lau, der zuständige Kommunalarchäologe der Schaumburger Landschaft.

Nachdem das Beil zwischenzeitlich bei der Kommunalarchäologie dokumentiert und untersucht wurde, wird es nun als Dauerleihgabe des Finders an das Heimatmuseum Rehburg gegeben. Ronald Reimann, der die archäologische Sammlung des Museums betreut, freut sich über den Neuzugang: „Es ist schon das dritte Beil, dass Herr Valasek in Winzlar entdeckt hat und dem Museum und unseren Gästen zur Verfügung stellt.“ Winzlar liegt an der alten Uferkante des Steinhuder Meeres, einer für die Menschen in der Ur- und Frühgeschichte begünstigten Siedlungslage. Lau und Reimann sind sich einig, dass in der näheren Umgebung von Winzlar weitere oberirdisch zerstörte Hügelgräber aus der Bronzezeit im Boden schlummern und ihrer Entdeckung harren.
Das Museum Rehburg ist von März bis Oktober sonntags von 15 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.

