Plattdeutscher Tag

Plattdeutscher Tag 2024

Der Plattdeutsche Tag findet am 15. September 2024 von 10 bis 16 Uhr im und um das Gemeindehaus der Kirchengemeinde Seggebruch statt. Es wird ein buntes Programm rund um die plattdeutsche Sprache geboten.

Um 19:30 Uhr findet zudem ein Plattdeutscher Abend mit dem bekannten Entertainer, Moderator, Autor und Schauspieler Yared Dibaba im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Seggebruch statt. Eintrittskarten können Sie bei der Tourist-Info Stadthagen, der Tourist-Info Bückeburg sowie in der Geschäftsstelle der Schaumburger Landschaft erwerben.

Die Arbeitsgruppe „Plattdeutsch“ der Schaumburger Landschaft hat sich über die Dokumentation der Sprache hinaus zum Ziel gesetzt, das Plattdeutsche wiederzubeleben. Daher wendet sich der „Plattdeutsche Tag“ nicht nur an diejenigen, die von Kindheit an Plattdeutsch sprechen, sondern an alle Menschen, die sich für das Plattdeutsche interessieren oder es einfach nur gern hören.

Wir freuen uns auf Sie und einen ebenso unterhaltsamen wie interessanten Tag!

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Kurorte in der Region

Sammelband der Schaumburger Landschaft und des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte beleuchtet die Bedeutung von Kurorten in der Region vom 18. bis zum 21. Jahrhundert.

Gesundheit, Unterhaltung, Erholung: Kurorte waren und sind seit dem 18. Jahrhundert wichtige gesellschaftliche Treffpunkte. In Kurorten wie Bad Nenndorf, Bad Eilsen, Bad Meinberg oder Baden-Baden begegneten sich seit dem 18. Jahrhundert Vorstellungen von Krankheit und Gesundheit, von Exklusion und Inklusion, Wandel und Beharrungskraft, Freizeit und Arbeit, Luxus und Austerität. Bis heute sind Kurorte in ihrer jeweiligen Region wichtige Wirtschaftsfaktoren, Marker einer wechselvollen Tourismusgeschichte und Orte politischer Auseinandersetzung. Der Tagungsband nimmt die gesellschaftlichen Voraussetzungen und Folgen dieser Geschichte in den Blick: Wie veränderten Gesundheitskonzepte und politische Bedingungen die Kurorte? Welche sozialen Deutungen wurden mit ihnen verknüpft? Wie strahlten sie auf ihr Umfeld aus? Welche Gruppen nahmen am Kurleben teil? Worin bestanden dessen Schattenseiten? Diese und weitere Fragen werden anhand ausgewählter Fallstudien aus Schaumburg, Westfalen, Lippe und weiteren Regionen in Deutschland und Europa untersucht.

Der Sammelband präsentiert in 18 Beiträgen die Ergebnisse der internationalen Tagung, die die Schaumburger Landschaft in Kooperation mit dem LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, dem Historischen Seminar der Leibniz Universität Hannover und dem Niedersächsischen Landesarchiv (NLA), Abteilung Bückeburg im September 2022 in der Wandelhalle in Bad Nenndorf organisiert hatte.

Das Buch zeigt, wie sehr Kurorte seit dem 18. Jahrhundert in ganz Europa vor allem ländliche Landschaften prägen. Mit ihren Kurparks und häufig klassizistischen Kurgebäuden verbinden sie Natur und Kultur und stehen für Urbanität und Repräsentativität im ländlichen Raum. Ein weiteres Ergebnis des Bandes ist die hohe wirtschaftliche Bedeutung von Kurorten. Kurorte waren und sind wichtige regionale Wirtschaftsstandorte – so auch im Schaumburger Land, in Lippe und in Westfalen. Sie brachten Wirtschaftskraft in die Region und veränderten damit deren Image. Ebenso prägend für Kurorte sind zeitspezifische gesellschaftliche Vorstellungen von Gesundheit und Gesundheitspolitik. Mehrere Beiträge des Bandes machen deutlich, wie stark sich Kurorte insbesondere im 20. Jahrhundert immer wieder wechselnden politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konstellationen anpassen mussten. Bis heute stehen sie im Spannungsfeld von Rehabilitation und Prävention, Wellness und Tourismus und damit unter ständigem Veränderungsdruck. Damit gingen erhebliche soziale und gesellschaftliche Veränderungen vor Ort einher, die sich auf die medialen Repräsentationen der Kurorte ebenso auswirkten wie auf das regionale und lokale Selbstverständnis. Ein zentrales Ergebnis des Bandes ist zudem der Blick hinter die Kulissen: Denn Kurorte stehen nicht nur für Glanz und Glamour. Sie sind vielmehr als soziale Kaleidoskope anzusehen, weil hier Menschen aus ganz verschiedenen sozialen Schichten zusammentrafen und -treffen. Dies betrifft nicht nur die Kurgäste, sondern in besonderem Maße auch die sogenannte „Hinterbühne“ der Kurorte, also jene Menschen, die im Kur-Alltag für diverse Arbeitsbereiche zuständig sind – vom Badearzt bis hin zur Küchenhilfe im Krankenhaus. Inklusionen, aber auch Exklusionen sind daher ebenfallsein wichtiges Thema des Bandes, das u.a. anhand des Bäderantisemitismus in der NS-Zeit dargestellt wird.

Kurz gesagt zeigt das Buch eindrucksvoll, dass Kurorte als Arenen des gesellschaftlichen Wandels in der Moderne zu verstehen sind. Die Nachwirkungen dieses Wandels, auch das machen die Autorinnen und Autoren des Bandes deutlich, beschäftigen uns noch heute.

Lu Seegers/Matthias Frese/Malte Thießen (Hg.), Kurorte in der Region. Gesellschaftliche Praxis, kulturelle Repräsentationen und Gesundheitskonzepte vom 18. bis 21. Jahrhundert (Kulturlandschaft Schaumburg; Bd. 29), Göttingen 2024, 430 S., 49 z.T. farb. Abb., geb., ISBN 978-3-8353-5564-4, 39 €.

 

 

Workshop Aller.Land

Bundesprogramm Aller.Land

Auftaktveranstaltung des Projekts „Zukunftsvision Schaumburg 2030: Wie wollen wir (zusammen) leben“ im Rahmen des Bundesprogramms Aller.Land am 30. Mai um 18 Uhr im Kulturzentrum Alte Polizei, Stadthagen

Die Schaumburger Landschaft hat in Kooperation mit dem Förderverein ehemalige Synagoge e.V., dem Kulturzentrum Alte Polizei und der Gemeinde Pollhagen den Zuschlag für das o.g. Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Aller.Land“ erhalten. Ziel des Bundesprogramms, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanziert wird, ist es, neue Allianzen zwischen Kultur und Demokratiearbeit, politischer Bildung und Regionalentwicklung zu formen. Das Projekt „Zukunftsvision Schaumburg 2030“ möchte mit Mitteln der kulturellen und demokratischen Bildung Zukunftsvisionen für das gesellschaftliche Leben in Schaumburg im Jahr 2030 spinnen.
In einer ersten Projektphase geht es 2024 darum, ein vielschichtiges Netzwerk und ein tragfähiges Konzept für beteiligungsorientierte Kulturvorhaben zu entwickeln. Dazu möchten die Schaumburger Landschaft und ihre Kooperationspartner mit einer großen Bandbreite an Menschen, Initiativen, Vereinen und Institutionen zusammenarbeiten, die sich auf eine kulturell-gesellschaftliche Zukunftsreise begeben. Leitend ist dabei die Frage: Woher kommen wir, was hat uns geprägt und wie wollen wir in Zukunft leben?

Am 30. Mai wird von 18 bis 20 Uhr die Auftaktveranstaltung im Kulturzentrum Alte Polizei in Stadthagen stattfinden. In Form eines Workshops möchten wir mit den Teilnehmenden aktuelle Bedarfe eruieren und Ideen entwickeln, die in diesem Jahr sowie in einer zweiten fünfjährigen Projektphase umgesetzt werden sollen. Nach einer Begrüßung und kurzen Einführung bzw. Vorstellung werden wir gemeinsam erforschen, was die Beteiligten aktuell bewegt und welche Potentiale sie für die Zukunft sehen. Nach einem musikalischen Part des Duos Polarøit und einer „kommunikativen“ und „kulinarischen“ Pause werden mit Hilfe der „Wirkungstreppen-Methode“ konkrete Ziele und deren mögliche Umsetzung erarbeitet. Schließlich wählen wir drei bis vier Projekte aus, die mit Hilfe der Prozessbegleitung im Sommer eine Zukunftsgeschichte schreiben und sie bei der Ideenwerkstatt am 19. September im Ratsgymnasium Stadthagen vorstellen. Interessierte können sich bis zum 27. Mai unter info@schaumburgerlandschaft.de für den Workshop anmelden.

Flyer

 

 

Historisches Reenactment: Graf Wilhelm zu Besuch im heutigen Bückeburg

300 Jahre Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe (1724-2024) 

Historisches Reenactment: Graf Wilhelm zu Besuch im heutigen Bückeburg. Die Stadt empfängt den Landesherrn, 11. Mai, 13 Uhr, Marktplatz Bückeburg

Vor 300 Jahren wurde der wohl herausragendste Landesherr Schaumburg-Lippes, Graf Wilhelm, in London geboren. Um seine Grafschaft erwarb sich Graf Wilhelm große Verdienste. Geprägt von der Aufklärung, betrieb er Reformen im Schulwesen, im Handwerk und der Landwirtschaft. Graf Wilhelm holte „Männer von Genie“ wie Thomas Abbt oder Johann Gottfried Herder nach Bücke-burg und pflegte mit Philosophen wie Voltaire und Moses Mendelssohn einen regen Gedankenaus-tausch. Graf Wilhelm gilt europaweit als bedeutender Truppenführer und Militärtheoretiker, der in der Verteidigung die einzig angemessene und moralisch vertretbare Form der Kriegsführung sah.

Der 300. Geburtstag von Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe ist für die Schaumburger Landschaft Anlass, um in diesem Jahr an die vielseitige Persönlichkeit und die Verdienste dieses Landesherrn zu erinnern. Am 11. Mai findet dazu eine Veranstaltung in Kooperation mit der Stadt Bückeburg statt. An diesem Tag wird Graf Wilhelm mit seinem Infanterieregiment und alliierten Truppen Einzug in Bückeburg halten. Historische Vorlage dafür ist die Rückkehr des Landesherrn aus Portugal nach Bückeburg am 7. November 1764, nachdem es Graf Wilhelm gelungen war, Portugal vor der Invasion Spaniens zu schützen. Anders als damals kehrt Graf Wilhelm an dem Samstag nach Himmelfahrt allerdings nicht in das Jahr 1764 zurück, sondern trifft auf dem Marktplatz die Stadt Bückeburg im Jahr 2024 an. Das führt zu spannenden Begegnungen u.a. mit Bürgermeister Wohlgemuth und dem Rat der Stadt Bückeburg, dem Bürgerbataillon, den Schaumburger Märchensängern und vielen anderen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur.

Graf Wilhelm wird nicht nur von seinem Secretarius, seinem Infanterieregiment und Truppen u.a. aus Preußen und Hannover begleitet, sondern auch von Marketenderinnen und Begleitvolk. Mit seinem Gefolge marschiert er an dem Publikum vorbei, das ihm einen fröhlichen Empfang bereitet. Zur Begrüßung werden die Schaumburger Märchensänger ein Ständchen singen. Graf Wilhelm nimmt die Huldigung des Bürgermeisters Axel Wohlgemuth entgegen, der mit dem Rat der Stadt Bückeburg, dem Bürgerbataillon und weiteren Akteuren vertreten sein wird. Allerdings ist Graf Wilhelm verwundert über das aktuelle Bückeburg, das er natürlich nicht kennt. Daher informiert ihn der Bürgermeister über die gegenwärtige Situation der Stadt. Graf Wilhelm möchte aber auch wissen, wie es seinen Untertanen in der „Zwischenzeit“ bis 2024 ergangen ist. Dazu spricht er mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur, die ihm sein Secretarius vorstellt. Sie vermitteln ihm ihre Anliegen – in einer etwas altertümlichen Sprache, in der Hoffnung verstanden zu werden, was zu humorvollen Situationen führt. Erfreuen darf sich Graf Wilhelm auch am Trachtentanz der Trachtengruppe Meinsen-Warber sowie an dem Schaumburger Heimatlied, das Publikum und Akteurinnen und Akteure gemeinsam zum Abschluss intonieren. Am Ende dürfen sich alle Beteiligten mit einer Kartoffelsuppe des DRK stärken.