Elf Hörgeschichten auf Platt

Elf Hörgeschichten im Schaumburger Platt

Die Arbeitsgruppe Plattdeutsch der Schaumburger Landschaft dokumentiert das Schaumburger Platt und schafft immer wieder Anlässe, plattdeutsch zu „kürn“, sei es beim Plattdeutschen Tag oder mit Hilfe der plattdeutschen Filmclips, in denen 14 Schaumburger Dörfer porträtiert werden.

Jetzt gibt es auf unserer Homepage zudem „Elf Geschichten im Schaumburger Platt“ zu hören, die Harald Holle eingesprochen hat. Die Audio-Kurzgeschichten basieren auf Erzählungen, die Harald Holle von Eltern, Großeltern, Nachbarn und Freunden gehört oder zum Teil auch selbst erlebt hat. Da geht es etwa um ein Rendezvous, um den Einsatz des Schornsteinfegers, um Fußballspieler, einen „Schaulmesterschen“ oder neue Anglizismen. Die zwischen ein und zwei Minuten langen Geschichten stehen stets im Kontext zu der Zeit, in der sie erzählt wurden.

Die Geschichten sind ebenso hintergründig, wie interessant und humorvoll, bleibt das Plattdeutsche doch stets charmant, selbst wenn einmal Schimpfwörter im Spiel sind.
Die Audiodateien stehen ab sofort auf der Plattdeutsch-Homepage der Schaumburger Landschaft unter www.plattdeutsch-schaumburgerlandschaft.de zum Anhören bereit. Die Geschichten sprechen Plattdeutsch-Sprechende ebenso an wie die vielen Menschen, die Plattdeutsch verstehen, aber sich noch nicht trauen es zu sprechen. Vielleicht animieren die Kurzstorys ja zum Ausprobieren.

 

Foto: Die Geschäftsführerin, Dr. Lu Seegers, stellt zusammen mit Hartmut Ahrens (rechts), Vorsitzender der Arbeitsgruppe Plattdeutsch der Schaumburger Landschaft, und dem „Plattkürer“ Harald Holle (links) die kurzen Hörgeschichten vor. (Foto: Nadine Dressler)

Sprachlernapp „Platt mit Beo“

Sprachlernapp „Platt mit Beo“

Plattdeutsch steht für den Norden wie die schwarzbunten Kühe und der Deich. Aber auch südlich der Küstenlinie gehört Plattdeutsch zu Land und Leuten einfach dazu. Damit das so bleibt, müssen Menschen, die kein Platt sprechen, die Möglichkeit zum Erlernen der Sprache bekommen.

Leider gibt es nicht überall die Gelegenheit, einen Plattdeutschkurs zu besuchen. Die audiovisuelle Sprachlernapp „Platt mit Beo“ schafft hier Abhilfe: Praxisorientiert und alltagsnah bringt Beo den Nutzern die plattdeutsche Sprache über Sprechen, Hörverstehen und Wiederholen nahe. Die Nutzer können mit Hilfe einer Weiche zwischen zwei Varietäten des Plattdeutschen für Nordniedersachsen (Region West) und Mecklenburg-Vorpommern (Region Ost) wählen. Die Sprachlernapp „Platt mit Beo“ gibt es zum kostenfreien Download für alle mobilen Geräte mit Android- oder iOS-Systemen im Google Play Store und im App Store (iOS).

Hinter dem Projekt „Plattdeutsch lernen mit Beo“ stehen die Emsländische Landschaft, der Lüneburgische Landschaftsverband, die Oldenburgische Landschaft, die Schaumburger Landschaft, der Landschaftsverband Stade, der Landschaftsverband Weser-Hunte und der Landschaftsverband Osnabrücker Land. Die didaktische und wissenschaftliche Begleitung hat das Kompetenzzentrum für Niederdeutsch der Universität Greifswald übernommen, die technische Entwicklung lag in den Händen der Agentur Marktplatz GmbH Lüneburg. Projektleiterin war Inga Seba-Eichert. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat das Projekt gefördert.

Am 26. November haben die Projektbeteiligten die App „Plattdeutsch mit Beo“ offiziell mit einem Festakt vorgestellt. Dabei waren die Greifswalder Kooperationspartner online zu der Festveranstaltung in den Räumen der Oldenburgischen Landschaft in Oldenburg zugeschaltet. Die musikalische Umrahmung übernahmen Sandra Keck und Stefan Hiller aus Hamburg. Keck ist auch die Beo-Stimme für das nordniedersächsische Plattdeutsch der Sprachlern-App.

„Plattdeutsch ist ein wichtiges Kulturgut und identitätsstiftend. Es ist uns allen ein wichtiges Anliegen, diese Sprache lebendig zu halten und zu fördern. Die Beo-App ist dabei ein zeitgemäßes Instrument zum Erlernen der Sprache“, so Dr. Franziska Meifort, Direktorin der Oldenburgischen Landschaft im Rahmen der Festveranstaltung. Die Oldenburgische Landschaft hatte zuletzt die Projektverantwortung.

Offene Ateliers 2025

Offene Ateliers 2025

Zum achten Mal veranstaltet die Schaumburger Landschaft die „Offenen Ateliers“. Dabei erhalten Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, ihre Arbeiten zu präsentieren. Der besondere Reiz der Veranstaltung liegt darin, dass die Künstlerinnen und Künstler durch das Öffnen ihrer Ateliers Interessierten einen intensiven Einblick in ihre Arbeit und ihr Schaffen geben, wie sie in anderen Ausstellungsformen kaum möglich ist.

Die „Offenen Ateliers“ finden am Samstag, dem 17., und am Sonntag, dem 18. Mai 2025, jeweils von 11 bis 18 Uhr in den privaten Räumlichkeiten und Ateliers der Künstlerinnen und Künstler statt.

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Vortrag Gräfin Marie Barbara Eleonore

Gräfin Marie Barbara Eleonore zu Schaumburg-Lippe

300 Jahre Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe (1724-2024)
„Gräfin Marie Barbara Eleonore zu Schaumburg-Lippe: Perspektiven auf ein Leben“ – Vortrag von Vera Gretges, St. Martini-Kirche Stadthagen, 12. November 2024, 19.30 Uhr

Vor 300 Jahren wurde der wohl herausragendste Landesherr Schaumburg-Lippes, Graf Wilhelm, in London geboren. Um seine Grafschaft erwarb sich Graf Wilhelm große Verdienste. Geprägt von der Aufklärung, betrieb er Reformen im Schulwesen, im Handwerk und der Landwirtschaft. Graf Wilhelm holte „Männer von Genie“ wie Thomas Abbt oder Johann Gottfried Herder nach Bückeburg und pflegte mit Philosophen wie Voltaire und Moses Mendelssohn einen regen Gedankenaustausch. Graf Wilhelm gilt europaweit als bedeutender Truppenführer und Militärtheoretiker, der in der Verteidigung die einzig angemessene und moralisch vertretbare Form der Kriegsführung sah. Dafür steht nicht zuletzt die Festungsinsel Wilhelmstein, mit deren Hilfe 1787 die Eroberung Schaumburgs durch hessische Belagerer abgewehrt werden sollte.

Der 300. Geburtstag von Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe ist für die Schaumburger Landschaft Anlass, um in diesem Jahr in verschiedenen Formaten an die vielseitige Persönlichkeit und die Verdienste dieses Landesherrn zu erinnern. Am 12. November 1765 heiratete Graf Wilhelm seine Gattin Marie Barbara Eleonore zu Lippe-Biesterfeld, mit der ihn eine innige Beziehung verband. Anders als über Graf Wilhelm ist über Marie Barbara Eleonore zu Schaumburg-Lippe nur wenig bekannt. Die Bonner Theologin und Historikerin Vera Gretges erforscht im Rahmen ihres Promotionsprojekts zu Johann Gottfried Herder in Bückeburg erstmals auch eingehend die Biografie von Barbara Marie Eleonore.

Gräfin Marie Barbara Eleonore stand im Schatten ihres Ehemannes. In den Blick kam sie nur, wenn es um ihre Bedeutung für Johann Gottfried Herder in seiner Bückeburger Zeit geht. Wer aber war die Frau an der Seite von Graf Wilhelm. Der Vortrag geht dieser Frage aus unterschiedlichen Perspektiven nach. Dabei werden nicht nur veröffentlichte literarische Darstellungen wie Lebensbeschreibungen und Briefe berücksichtigt, sondern auch bisher unveröffentlichte Manuskripte und Quellen aus Archiven. Dadurch werden Aussagen aus dem engsten Kreis der Gräfin ebenso wie ihre eigenen Äußerungen, die darauf verweisen, wie sie ihr Leben selbst empfunden und wahrgenommen hat. Dabei spielen auch und gerade religiöse Reflexionsbemühungen eine Rolle.

Der Vortrag ist kostenlos.

Wilhelm-Busch-Preisverleihung 2024

Wilhelm-Busch-Preisverleihung 2024

Die Hamburger Illustratorin Hilke Raddatz wurde am 17. September mit dem hochdotierten Karikatur- und Zeichenkunstpreis geehrt

Ob Helmut Kohl oder Gerhard Schröder, ob Till Schweiger oder Claudia Schiffer: Die Karikaturen von Prominenten aus Politik, Wirtschaft und Kultur, die die Hamburger Illustratorin Hilke Raddatz seit vielen Jahren für das Satiremagazin „Titanic“ zeichnet, sprechen für sich. Mehr noch: Sie sind eine Gattung für sich. Am 17. September wurde Hilke Raddatz der Wilhelm-Busch-Preis 2024 in Stadthagen für ihr Lebenswerk geehrt.

Wie sehr Hilke Raddatz über mehr als 40 Jahre lang in ihrem Werk von Wilhelm Busch inspiriert war, zeichnete der Leiter des Feuilletons der FAZ, Andreas Platthaus, in seiner Laudatio prägnant, humorvoll und rhetorisch brillant in seiner Laudatio auf die Künstlerin nach. Dabei sparte er nicht mit Lob für den mit 10.000 Euro dotierten Wilhelm-Busch-Preis, der von der Stiftung Sparkasse Schaumburg, der Schaumburger Landschaft und den Schaumburger Nachrichten gestiftet wird, deutschlandweit ein hohes Ansehen genießt. Der Applaus des Auditoriums reichte dem Anlass angemessen bis nach Hamburg, wo Hilke Raddatz nach Anfangsjahren in Frankfurt am Main seit vielen Jahren lebt.

Hilke Raddatz selbst konnte den Feierlichkeiten, die von dem NDR-Anchorman Jan Starkebaum moderiert wurde, aufgrund eines schweren Sturzes leider nicht beiwohnen. Für sie nahm Bernd Eilert, Mitbegründer des Titanic-Magazins und der „Neuen Frankfurter Schule“ sowie Drehbuchautor mehrerer „Otto“-Filme und Weggefährte von Hilke Raddatz den begehrten Preis für Karikatur- und Zeichenkunst stellvertretend entgegen.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch der mit 2.500 Euro dotierte Hans-Huckebein-Preis vergeben, der humoristische und satirische Versdichtung im Sinne Wilhelm Buschs würdigt. Der Rezitator, Autor und Vorsitzende der Hans-Huckebein-Preisjury, Frank Suchland konnte in diesem Jahr gleich drei Preisträger auszeichnen. Jana Hentzschel aus Freitag erhielt den 2. Preis für ihre Ballade „Monika, die Zustellfrau“, Florian Kottmair aus Dasing wurde ebenfalls mit dem 2. Preis für seinen geradezu lebensphilosophischen Text „Langer Sonntag“ ausgezeichnet. Der 1. Preis wurde Kai Wenzel aus Sickte für seinen lebensnahen Text „Finn muss ins Bett“ zugesprochen, der die Nöte wohl aller Eltern, den Nachwuchs zur Nachtruhe zu bringen, auf den Punkt brachte.

Ganz im Sinne von Hilke Raddatz war auch die musikalische Begleitung. Lars Stoermer und Peter Schwebs schufen mit Saxophon, Querflöte, Loops und Kontrabass und Stücken wie „Mäcki Messer“ einen perfekten musikalischen Rahmen.